Lea berichtet aus Peru

Hallo, mein Name ist Lea Lohrer und ich bin 19 Jahre alt. Dieses Jahr war ich für 3 Monate in Nueva Cajamarca. Von Mai bis Anfang August war ich fast täglich an der Schule Villa Milagrosa und habe dort viele unvergessliche Eindrücke gesammelt und geholfen wo es nötig war.

In der Familie von Direktor Wilmer wurde ich von seiner Frau, ebenfalls Lehrerin an der Schule und ihren vier Söhnen sehr herzlich aufgenommen. Ich hatte ein Zimmer ein paar Häuser weiter, war aber dennoch den ganzen Tag bei Wilmers Familie, wo wir auch immer alle zusammen gegessen haben. In meiner ersten Schulwoche war Muttertag in Peru, gleichzeitig wie in Deutschland. Es begann mit einem Fußballturnier für die Mütter, welche auch sehr gut gespielt hatten. Viele Kinder der Schule haben ihre Mütter tatkräftig unterstützt. Am Freitag hat dann jede Klasse in der schön geschmückten Schule einen traditionellen Tanz aufgeführt, welchen sie immer mittwochs mit Tanzlehrer Avelino Dávila fleißig und mit viel Freude einstudiert hatten. Im Gegensatz zu Deutschland wird der Muttertag in Peru mehrere Tage gefeiert und ist dort für alle sehr, sehr wichtig und wird deshalb groß mit Traditionellen Tänzen gefeiert. An allen Schultagen war ich unterstützend in der Schule tätig, zum einen habe ich jeden Tag, außer mittwochs, beim Englischunterricht mit Lehrer Cleider geholfen.

Die Kinder haben immer begeistert und mit großem Interesse am Englischunterricht mitgemacht. Wir haben auch versucht spielerisch, z.Bsp. die Früchte auf Englisch zu Lernen. Fast täglich kamen Kinder zu mir und wollten auch neben dem Englischunterricht Wörter auf Englisch lernen und haben somit immer nachgefragt, was manche, einfache Wörter auf Englisch heißen. Oft musste ich auch mit Materialien von alten Voluntaria*os den Englischunterricht alleine gestalten, was anfangs sehr schwer war, weil ich die Aufgaben somit auf Englisch und Spanisch erklären musste. Aber die Kinder haben mir immer sehr geholfen und sich viel Mühe gegeben, die Aufgaben zu verstehen und auch schnell zu erledigen. Die Kinder waren allgemein sehr herzlich und hilfsbereit, manchmal fällt es mir immer noch schwer, die Herzlichkeit von allen Menschen, die ich dort kennengelernt habe, in Worte zu fassen.  Neben dem Englischunterricht habe ich zum Beispiel geholfen, den Schmuck für den Muttertag und Vatertag zu basteln, Arbeitsblätter auszuschneiden, Bohnen im Schulgarten einzupflanzen und mit den Kindern zusammen das Unkraut zu jäten. Oft habe ich in der zweiten Klasse geholfen Diktate zu schreiben, welche ich dann auch anschließend kontrolliert habe. Mit den schwächeren Schülern bin ich dann das Diktat einfach ein bisschen langsamer und mit mehr Hilfe durchgegangen, somit konnte man sehr schön in die Rolle einer Lehrerin eintauchen, was mir persönlich sehr viel Spaß gemacht hat, denn ich möchte selber Lehramt studieren.

Jeden Tag habe ich in den Pausen entweder mit den Jungs Fußball oder mit den Mädchen Volleyball gespielt, öfters haben auch viele Kinder mit mir zusammen Fangen und Verstecken gespielt. Mitte Juni war dann zu einem anderen Zeitpunkt als in Deutschland Vatertag, dieser hatte den gleichen wichtigen Stellenwert wie der Muttertag in Peru. Als erstes gab es wie beim Muttertag ein Fußballturnier für die Väter der Schule, am Tag danach wurden ebenfalls traditionelle Tänze von jeder Klasse der Schule aufgeführt. Auch ich habe bei der vierten und fünften Klasse mitgetanzt, was unvergesslich war und mir unbeschreiblich viel Spaß gemacht hat. Der Moment mit knapp 30 Kindern einen Traditionstanz aus Peru aufzuführen werde ich nie vergessen. In der Zeit meines Aufenthalts hatte die Stadt Nueva Cajamarca 49- jähriges Jubiläum, über knapp zwei Wochen gab es jeden Tag Programm in der Stadt, unteranderem Motorcross, einen Rummel, viele traditionelle Tänze, ein 30-minütiges Feuerwerk als Abschluss und etwas ganz Besonderes, „Marschieren“. Knapp 12 Kinder der vierten, fünften und sechsten Klassen der Schule, durften an diesem Tag mit Fahnen und Uniformen der Schule, auf der Umzugsstrecke Marschieren, gefolgt von den Lehrerinnen und mir. Einige Tage und Wochen davor haben die Kinder fleißig dafür geübt.

Jeden Tag bin ich am Mittag mit Benita und Jesus nach Hause gelaufen und habe mit ihnen zusammen Mittag gegessen, es war jeden Tag unfassbar lecker und ich vermisse das Essen hier in Deutschland sehr. Später bin ich dann immer nochmals in die Schule und habe mit den viert, fünft und sechst Klässler Englischunterricht gemacht, Fußball gespielt und vieles mehr.  An den Wochenenden bin ich öfters mit Benita und Wilmer auf den Markt gegangen, welcher nicht vergleichbar mit einem Markt in Deutschland ist. Dort haben wir viel frisches Obst und Gemüse gekauft, welches viel leckerer als in Deutschland ist. Auch sind wir manchmal an verschiedene Flüsse gefahren und haben dort gebadet, aber meistens war es leider sehr kalt. Auch bei Freunden der Familie war ich immer herzlich Willkommen, man hat sich immer direkt wohlgefühlt und alle waren sehr herzlich zu mir. Ich habe auch tolle Freundschaften dort geschlossen. Mit einer Freundin der Familie habe ich ihre Familie in einem Amazonas Gebiet besucht. Dort haben wir frische Orangen, Zitronen und auch die Kakao Frucht gepflückt, mit den Kakaobohnen haben wir dann selber Schokolade hergestellt, was eine sehr tolle Erfahrung war.                                                                                                                           

Meine Zeit in Peru werde ich nie vergessen und ich werde auf ewig dankbar sein, für jeden Tag, den ich dort so herzlich verbringen durfte.

Hinterlasse einen Kommentar